Deutschland ist ein Innovationsstandort. Damit das so bleibt, unterstützt der Bund technologieorientierte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben im Rahmen von Förderprogrammen. Welche Programme sind im Rahmen der Technologieförderung besonders spannend? Was gibt es bei der Innovationsförderung zu beachten? Wir klären auf.
Förderprogramme sollen dazu beitragen, Deutschland und Europa als Forschungs- und Industriestandort zu stärken. Öffentliche Mittel werden im Rahmen von diversen Förderprogrammen genutzt, um Vorhaben aus dem Bereich Forschung und Entwicklung (FuE) von kleineren und mittelständischen Unternehmen (KMU) zu unterstützen. Ziel soll sein, Unternehmen in ihrer Innovationskraft zu stärken und so einen Beitrag zum Wirtschaftswachstum zu leisten und Arbeitsplätze zu sichern bzw. zu schaffen. Oberste Prämisse dabei: Die Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Mittelstandes soll durch Innovationen gesichert werden.
Die Bundesregierung ist sich einig: „Forschung, Entwicklung und Innovation sind die Grundlagen für Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit“. Und das lässt sich der Bund auch etwas kosten: Die Ausgaben für Forschung und Entwicklung lagen in Deutschland im Jahr 2020 beispielsweise bei rund 105 Milliarden Euro.
Dieses Geld wird im Rahmen unterschiedlicher Förderprogramme und Innovationsprojekte vergeben – einige davon beschränkt auf bestimmte Themen oder Technologiefelder, andere wiederum sehr offen hinsichtlich Zweck und Verwendung. Bei der Innovationsförderung zum Beispiel werden oftmals nicht nur die durch FuE-Projekte anfallenden Kosten bezuschusst, sondern bewusst auch der Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Ebenso gibt es dedizierte Förderprogramme, die darauf ausgerichtet sind, neu entwickelte Produkte oder Verfahren bei der Markteinführung zu unterstützen. Es gibt drei Förderprogramme, die vor allem im Rahmen von innovativer Technologie spannend sind – diese stellen wir weiter unten im Detail vor.
Um sich einen umfassenden Überblick über alle Förderprogramme zu verschaffen, die es gibt, lohnt sich ein Blick in die Förderdatenbank des Bundes.
Innovationsvorhaben werden je nach Förderprogramm entweder auf direkte oder auf indirekte Weise gefördert. Was ist der Unterschied?
Direkte Innovationsförderung: Eine direkte Förderung erfolgt in der Regel im Rahmen einer Projektförderung. Hierzu zählen unter anderem sogenannte FuE-Projekte (Forschung und Entwicklung), bei denen Kosten für Personal oder Material bezuschusst werden, die nicht zurückbezahlt werden müssen. Eine andere mögliche Form der direkten Innovationsförderung ist ein Darlehen zur zinsvergünstigten Finanzierung. Nachteil dieser Förderungsform ist, dass der Zuschuss für ein dediziertes FuE-Projekt beantragt wird und erst mit dem Projekt begonnen werden kann, wenn die Förderung bewilligt wurde.
Indirekte Innovationsförderung: Bei der indirekten Innovationsförderung erfolgt die Unterstützung in Form einer steuerlichen Erleichterung, welche in Deutschland durch eine Forschungszulage realisiert wird. Im Gegensatz zur direkten Innovationsförderung ist diese nicht projektbezogen, sodass – unabhängig vom Förderungsantrag – flexibel mit dem Projekt begonnen werden kann. Allerdings muss das Unternehmen bei dieser Art der Förderung die Investition in Vorleistung zahlen, bevor sie dann im Rahmen der Innovationsförderung am Ende des Wirtschaftsjahres mit der Ertragssteuer verrechnet werden kann.
Die Rechnung ist einfach: Firmen, die in der Lage sind, innovative Produkte, Verfahren oder Dienstleistungsangebote zu entwickeln, stärken den Wirtschaftsstandort Deutschland. Sie erhöhen das Bruttoinlandsprodukt durch ihren Absatz und erschließen womöglich sogar neue Absatzmärkte außerhalb Deutschlands. Wer weiß, vielleicht wird das kleine, bis dato eher unbekannte, Unternehmen aus Buxtehude ja schon bald zum Weltmarktführer?
Von einem Förderprogramm profitieren also auf der einen Seite natürlich die KMU selbst, welche die Förderung erhalten. Auf der anderen Seite profitiert aber letztlich die gesamte deutsche Wirtschaft – da neue Arbeitsplätze geschaffen werden können und die Wirtschaft angekurbelt wird.
Durch die aktive Innovationsförderung des Bundes in Form zahlreicher Förderprogramme soll die Innovationskraft Deutschlands gesichert und vorangetrieben werden – wovon am Ende im besten Fall alle ihren Nutzen ziehen können.
Ausgaben für mehr IT-Security, die Anschaffung einer neue Telefonanlage oder Schulungen der Mitarbeiter im Rahmen Datenschutz, Mail-Sicherheit und Co.: Könnten diese Ausgaben via Fördermittel unterstützt werden? Oder ist die App, die wir gerade mit unserem Partner gemeinsam entwickeln, womöglich eine Innovation, die für eine Förderung geeignet ist? Wir stellen im Folgenden drei Förderprogramme vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vor, bei denen sich ein genauer Blick lohnt.
Details zum Förderprogramm.
Details zum Förderprogramm.
Details zum Förderprogramm.
Etwas geschenkt zu bekommen, klingt natürlich erstmal grundsätzlich super! Ganz so einfach ist es in der Realität aber natürlich oftmals nicht. Wie alles im Leben haben auch Förderprogramme ihren Preis. Zum einen sei der Faktor Zeit zu nennen: Sich mit den Förderprogrammen und ihren teils sehr ausführlichen und komplexen Maßnahmen- und Anforderungskatalogen auseinander zu setzen, nimmt mitunter viele Stunden in Anspruch. Es lohnt sich, hier genau hinzuschauen, denn nichts ist ärgerlicher, als erst am Ende der Antragstellung zu bemerken, dass man eigentlich gar nicht ins Raster passt, weil eine bestimmte Anforderung nicht erfüllt wird.
Geht es dann an die Antragstellung, fließen natürlich weitere Arbeitsstunden hinein für die Registrierung, das Ausfüllen von Formularen und die Beschaffung von erforderlichen Nachweisen und Dokumenten – ein personeller Aufwand, der nicht zu unterschätzen ist und definitiv berücksichtigt werden muss, bei der Frage, ob ein Förderantrag gestellt werden soll.
Die meisten Förderprogramme haben außerdem sehr klar definierte Abläufe – man könnte auch sagen: Starre Prozesse. So darf bei einigen das geplante Vorhaben zum Zeitpunkt der Förderbewilligung noch nicht begonnen haben oder muss nach der Bewilligung unbedingt innerhalb eines Jahres realisiert sein – auch hier ist absolute Genauigkeit und Einhaltung der Vorgaben gefragt.
In vielen Fällen ist außerdem zu beachten, dass die versprochenen Fördermittel nicht einfach als Barleistungen zur Verfügung gestellt werden, sondern als Erstattung, sobald das Projekt erfolgreich beendet ist oder als steuerliche Erleichterung. Man muss also finanziell in Vorleistung gehen – was entsprechend hinsichtlich der Budgetplanung eine wichtige Rolle spielt.
Kurzum: Das ganze Thema Fördermittel ist komplex, es gibt vieles zu beachten. Aus diesem Grund gibt es auch zahlreiche Beratungsunternehmen, die einen bei den Anträgen unterstützen. Dies ist nicht zwangsläufig nötig, aber in manchen Fällen sicherlich ratsam. Und auch für die Kosten, die durch solche Beratungen anfallen, gibt es ja, wie bereits beschrieben, eine Förderung – in diesem Sinne: Willkommen im Förderdschungel Deutschland.